Backup

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Backup

Ein Backup dient ganz allgemein dazu, Daten in einer geeigneten Weise zu sichern. Dabei gibt es meiner Ansicht nach im Wesentlichen vier Herangehensweisen.

  1. gar kein Backup: meiner Ansicht nach die schlechteste Idee
  2. sporadisches kopieren wichtiger Daten auf einen anderen Datenträger: kann bei entsprechender (Un-)Wichtigkeit der Daten und sehr guter Disziplin, das man es auch wirklich macht wenn sich die entsprechenden Daten ändern, ausreichend sein
  3. Regelmäßige voll und delta Backups mit einem entsprechenden Programm: (üblich ist eine Wochen-Voll-Sicherung und eine Tages-"delta"-Sicherung) ist schon sehr gut und bietet über die delta-Sicherungen bis zum letzten aufbewahrten (Voll-)Backup auch eine eingeschränkte Archivfunktion
  4. Backup mit Archivfunktion: hier können auch Änderungen die ausversehen gemacht werden über die Archiv-Dauer rückgängig gemacht werden


Weitere Links zum Thema Backup:


Sporadisches Kopieren

Sporadisches Kopieren von wichtigen oder gar einmalig vorhandenen Daten auf einen anderen Datenträger oder in die Cloud ist die einfachste Variante. Dass kann man einfach auf dem grafischen Desktop (also den PC-Arbeitsplatz) und den dort vorinstallierten Dateimanager (bei KDE z.B. Dolphin) per Drag'n'Drop (also Markieren und Kopieren) machen.

Die zweite meist elegantere Möglichkeit, da man auch Fehler besser gemeldet bekommt (die Daten sollten ja schon fehlerfrei auf dem Ziel ankommen), ist meist ein einfacher Befehl auf der Text Konsole (meist nur Konsole, Terminal, Shell oder auch CLI vom englischen Command Line Interface - im Gegensatz zum GDI vom englischen Graphic Desktop Interface genannt). Dazu öffnet man ein solches über das eintippen von konsole oder terminal im Startmenü oder via gleichzeitigen drücken von zuerst der <alt>-Taste auf der Tastatur und dann der <F2> Funktionstaste oben auf der Tastatur (wird normalerweise mit <alt>+<F2> abgekürzt). Wird das Programm aufgelistet wählt man es aus. Wichtig, bei Systemen mit einer richtigen Benutzerverwaltung (fast alle nicht Ubuntu basierten Systeme) gibt es auch eine Variante die sich root, Admin oder Superuser nennt. Diese ist dann zu bevorzugen, da sie immer alle benötigten Rechte mitbringt. Allerdings muss man dann einmalig das so genannte root (also Administrator oder Superuser) Passwort eingeben. Bei einigen Systemen ist dieses mit dem des zuerst angelegten Benutzers identisch. Gibt es diesen root Benutzer nicht, muss man entweder einmalig

sudo su

eingeben und wird dann erst zur Eingabe des root Benutzer Passwortes aufgefordert, oder man muss vor jeden Befehl der Dateien verändert, kopiert oder verschiebt das Wort sudo gefolgt von einer Leerstelle eingeben. Dabei bewirkt der sudo Befehl die Erweiterung der Rechte auf Administrator oder root benutzers.

Die einfachste Möglichkeit ist auch hier das Kopieren von einzelnen Dateien oder kompletter Verzeichnisse. Eine einfache Einführung zur Kommandozeile findet sich z.B. im UbuntuUsers Wiki:

cp -av /home/benutzer /mnt/usbstick

bzw. wenn man nicht als root angemeldet ist mit vorangestellten sudo:

sudo cp -av /home/benutzer /mnt/usbstick

Dabei wird mit cp ein Kopiervorgang gestartet und mit den so genannten Optionen -av alle Dateien und Unterverzeichnisse unter Beibehaltung aller attribute (also Benutzer und Rechte) kopiert (wobei v jede einzelne Datei bzw. Verzeichnis anzeigen lässt - sonst sieht man nichts - womit man nicht weiß ob und wie lange der Vorgang noch läuft). Anschließend wird am besten der komplette Dateinamen bzw. Verzeichnisnamen der Quelle und anschließend die des Zieles angegeben. In diesem Fall werden also alle Dateien und Verzeichnisse die im so genannten Homeverzeichnis des Benutzers mit dem Namen benutzer (Groß- und Kleinschreibung ist hier wie immer bei Unix basierten Systemen wir Linux, relevant). In das Ziel Verzeichnis /mnt/usbstick kopiert. Dabei wird in diesem Fall dort als erstes das Unterverzeichnis benutzer angelegt in dem dann alle anderen Dateien und Verzeichnisse kopiert werden.


Eleganter ist aber, insbesondere wenn man es regelmäßig macht, die Verwendung von rsync. Der dazugörige befehl dazu lautet:

rsync --delete -ra /home/benutzer /mnt/usbstick


Wie man aufwendigere regelmäßige Backups mit rsync machen kann findet man ebenfalls im UbuntuUsers-Wiki im Artikel Skripte - Backup mit RSYNC.


Regelmäßige voll und delta Backups

ToDo


Backup mit Archivfunktion

Archiv Funktion - wozu und wie

Für mich ist eine echte Archivfunktion, wenn ich über eine gewisse Zeit oder über eine gewisse Anzahl von Änderungen diese wieder rückgängig machen kann. Ein Programm mit Archivfunktion ist das von mir verwendete storeBackup welches bei vielen Distributionen über die Standard-Repositories erhältlich ist.

Einen weiteren Artikel zu storeBackup findet man auch in der iX.


Beispiel aus der Praxis

Von Uwe S.

Hier will ich mal ein Beispiel aus meiner beruflichen Praxis zum Besten geben:

Ein Kollege aus der Personalabteilung hat mit dem Ende der zeitlich ohnehin befristeten Beschäftigung von Leiharbeitskräften mit Schlag 01.08.2014 alle bis dahin vorhandnenen Datensätze von eben jenen ausgeschiedenen Mitarbeitern gelöscht. Eine Kollegin von der Zeiterfassung konnte daher die im letzten Monat aufgelaufenen Arbeitszeiten nicht mehr abrechnen. Waren ja keine Daten zu den betreffenden (Ex-) Kollegen mehr vorhanden. Aber wozu hat man eine Datensicherung. Da das Zeiterfassungsprogramm auf Basis einer ISAM-Datenbank läuft, wird eine Datensicherung mit Bordmitteln der Datenbank als Datei auf einem lokalen Dateisystem erzeugt und von dort mit TIVOLI wie eine normale Datei gesichert. Um Platz zu sparen wird die gesicherte Datei mit ZIP komprimiert. Der TIVOLI-Client ist mit Defaultwerten konfiguriert und da werden ZIP-Dateien ausgenommen. Die ZIP-Datei wird jeden Tag durch die Datenbanksicherung überschrieben. Mit anderen Worten: da gibt es kein Backup! Jedenfalls keines, das älter 24 Stunden ist.

Zuerst habe ich gedacht auch storeBackup würde komprimierte Dateiformate nicht sichern, aber das war falsch: storeBackup komprimiert nur standardmäßig keine Dateien kleiner 1024 kB UND komprimierte Formate:

comprRule = $size > 1024 and not $file =~ /\.zip\Z|\.bz2\Z|\.gz\Z|\.tgz\Z|\.jpg\Z|\.gif\Z| 
\.tiff\Z|\.tif\Z|\.mpeg\Z|\.mpg\Z|\.mp3\Z|\.ogg\Z|\.gpg\Z|\.png\Z

Übrigens haben wir nun - nachdem das Kind leider schon wieder mal in den Brunnen gefallen ist - ZIP-Dateien von der Ausnahme ausgenommen; sprich: sie werden künftig gesichert. Unsere Rettung ist in diesem Fall etwas aufwändiger, aber immerhin realisierbar. Da wir die Daten auf Dateisystemebene mit TIVOLI sichern, sind auch alle zurückliegenden Datenbankdateien in den Sicherungssätzen vorhanden. Also kann man den Zustand der Datenbank von einem spezifischen Datum theoretisch wiederherstellen. Nicht aber in der Originaldatenbank, sondern auf einer Testinstanz.

Im Nachgang kann man dann die fehlenden Datensätze aus der wiederhergestellten Datenbank exportieren und sie dann in die Originaldatenbank wieder importieren.


Fazit: (By Ulf)

  1. Backup aller (wichtigen) Daten ist ein Muß für den LUG-Interessierten und ein Fehlen kann beim Profi sogar zur Abmahnung führen!
  2. Ein Backup ist immer gewissenhaft zu konfigurieren!
  3. Das erste Backup und alle weiteren zyklisch mindestens monatlich einmal zu überprüfen (Stichproben verschiedener Dateien incl. ZIP und Videos wiederherstellen)!
  4. Die Backup-Strategie ist gewissenhaft zu wählen!
  5. Jedes Backup bzw. dessen Logdatei (Bericht, Report) muss zumindest auf Fehler und Warnungen fortlaufend beobachtet werden!


'Anmerkung zu storeBackup: (by stippi)

Ich habe übrigens schon erfolgreich einen kompletten Fileserver mit Hilfe von storeBackup wiederherstellen können. :-)



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